Wenn im April die Sonne stärker wird und die Temperaturen steigen beginnt der Vollfrühling mit der Kirschblüte. Sie bietet den Bienen die erste richtig große Tracht (Nektarangebot), so dass die Bienen mehr Nektar sammeln können, als sie verbrauchen. Die Zeit des sparsamen Haushaltens mit dem Wintervorrat ist nun endgültig vorbei. Apfelblüte, Raps und Löwenzahn werden bei schönem Wetter sehr gerne besucht. Gleichzeitig bestäuben die Bienen die Fruchtansätze und erbringen für uns Menschen die so wertvolle Bestäubungsleistung. Im Sommer können wir dann die roten Kirschen genießen und im Herbst die Äpfel pflücken und den leckeren Apfelsaft trinken.
Das Brutnest vergrößert sich nun merklich, denn die Bienen bereiten sich von nun an darauf vor, sich zu vermehren. Dazu muss das Volk stark wachsen, denn beim Vermehrungsakt teilt sich das Volk. Der Imker nennt dies "die Bienen schwärmen".
Die Königin verlässt etwa mit der Hälfte des Volkes die Nisthöhle. Die Luft ist dann erfüllt von dem Summen von etwa 20.000 Bienen. Dies ist ein sehr beeindruckendes Erlebnis, falls man das Glück hat zu diesem Zeitpunkt beim schwärmenden Volk zu sein. Die Königin setzt sich auf einen nahegelegenen Ast, an dem sich die Bienen zu einer Traube sammeln, der Schwarmtraube. Wenn der Imker Glück hat, kann er den Schwarm jetzt einfangen, indem er die Traube in einen neuen Kasten klopft. Wenn die Bienen den neuen Kasten als Behausung annehmen, bleiben sie darin wohnen und bauen einen neuen Bienenstock auf.